Wright-Patterson Airbase und Museum
Wright-Patterson Airbase und Museum
Selten hat ein Traum Menschen stärker beflügelt als der vom Fliegen. Bereits die Alten Griechen hatten einen Toten zu beklagen, ohne stark darüber zu klagen. Ikarus hieß der Held, der, weil zu jung, sich so überschwänglich der Sonne näherte, dass ihm das Wachs schmolz, das seine Federn zusammen hielt. Papa Dädalus hat es aber geschafft, Kreta, seiner Gefängnisinsel zu entfliegen.
Später haben viele versucht, sich mit oder ohne Wachs in die Lüfte zu erheben. Einer davon hieß Hazerfen Ahmet Çelebi und soll so etwa 1630 von einem Kontinent zum anderen geflogen sein. Na, ja, deren Abstand beträgt dort, wo das stattgefunden haben soll, etwas mehr als einen Kilometer. Anders als Dädalos starb dieser Herr der Lüfte in Algerien, wo ihn der Sultan verbannt hatte, damit er nicht zu nahe an seinem Palast flog. Ich kenne den Turm, von dem Çelebi abgeflogen sein soll. Weit kommen von dort aus tut man vermutlich auch mit einem modernen Drachen nicht. Vielleicht wurde er durch Gebete hoch getragen. Übrigens, ich war mal auf der Insel, auf der Dädalos seinen Sohn Ikarus begrub, Ikaria.
Auch den Abflugort vom nächsten Helden habe ich kennen lernen dürfen, Otto Lilienthal, Gollenberg-Stölln. Der war vermutlich der erste fliegende Mensch, ohne Wachs und Flachs. Dort steht zu seinen Ehren die Lady Agnes, eine Iljuschin 62. Eigentlich keine große Nummer der Geschichte der Fliegerei, außer dass sie von einem gewissen Heinz-Dieter Kalbach auf einer Graspiste gelandet wurde, die nur 900 m lang war. So ein Langstreckenjet will aber etwa 2 km Betonpiste! Keine weiteren Angaben - hinfahren und den Film der Landung ansehen. (oder hier klicken)
Mein Traum vom Fliegen, zerstört bereits in jungen Jahren durch eine böse Mutter ohne Einfühlvermögen, die meinen Wunsch, Kampfflieger zu werden, brutal mit den Worten abwimmelte „Erst enterben, dann Flieger werden!“, hat immerhin so viele Spuren hinterlassen, dass ich wusste, wo die Flieger ihr erstes Nest gebaut haben: In Dayton, Ohio, wo die Gebrüder Wright, gelebt und gewirkt haben. Und das Labor, das die Fliegerei und die Flieger untersucht, befindet sich dort, am Wright-Patterson Airbase, der größten Kampffliegerbasis der Welt. Was die so abgelegt haben, findet sich in dem - natürlich größten - Luftfahrtmuseum der Welt. Darunter auch die Bockscar, der B-29 Bomber, der die letzte Atombombe auf Menschen geschmissen hat. Nicht nur der…
Der traum vom Fliegen
Was die alten Helden der Lüfte wohl dazu sagen würden, dass die Menschen nur wenige Jahre gebraucht haben, aus dem ersten Fluggerät riesige Bomber zu bauen?
Dayton, Ohio ist der Ort, wo die Fliegerei einst mit einem fligranen Holzgerüst begann, und wo die gesamte Geschichte der Bomberei noch lebendig ist.
Durch das Museum führte uns einer der letzten noch lebenden Flieger aus dem Pazifikkrieg. Er sieht die Welt natürlich mit anderen Augen, und seine Landsleute stehen ehrfurchtsvoll vor Bockscar, an der geschrieben steht: Dieses Flugzeug hat den 2. Weltkrieg beendet.