Wo unbesiegte Indianer leben …

 

Einmalig, aber mindestens zweimalig …


Florida, nicht nur bekannt durch ihre Orangen, sondern durch eine zweimalige Landschaft, die wohl das einzige  unbesiegte Indianervolk beherbergt. Everglades … Sie gibt es nur noch im Norden von Australien. Eine Landschaft, die von einem großen See oder einem breiten langsamen Fluss geschaffen wurde. Diese Everglades kann man mit weniger Angst befahren, weil die Krokodile kleiner sind. 

In den Everglades sollte ein Indianervolk gelinde gesagt verrecken. Man trieb sie, die Seminolen, in die Sümpfe und hoffte, dass sich die Sache von selbst erledigt. Die dachten aber nicht daran, etwa die Welt den Weißen zu überlassen. Heute besitzen sie sogar die „Hardrock Cafes“ der Welt. Wieder mal ein Beweis dafür, dass Monokulturen anfällig sind. Den Widerstand der anderen Indianer in den USA konnte man schnell brechen, als man die Bisons millionenfach abschoss. In den 1870er und '80er Jahren wurden die Bisonherden Nordamerikas im großen Stil dezimiert. Von ursprünglich 30 bis 60 Mio Tieren blieben gerade Mal zwei Dutzend Tiere im Yellowstone-Park übrig, die diese Spezies vor der endgültigen Ausrottung bewahrten. Mit ihnen verschwanden die freien Indianer.

Die Seminolen als Volk waren erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden. Nach drei Seminolenkriegen verblieben ein paar hundert von ihnen in Florida und bildeten zwei Völker oder tribes. Das stolze Seminole Tribe of Florida hat sein Hauptquartier in Hollywood - allerdings in Miami. Da das Volk sich als frei und unabhängig anerkennen ließ, hat es die Idee entwickelt, dem weißen Mann sein Geld mit Glücksspiel aus der Tasche zu ziehen. Indianercasinos ist eine Erfindung von Seminolen.

Dort, wo Florida nicht indianisch ist, ist es auch nicht unbedingt typisch amerikanisch, obwohl viele Menschen unter USA so etwas wie Florida verstehen. Das ganze Land ist so etwas wie ein Freiluft-Zirkus. Volksvergnügen überall. Aber Ernstes ist auch nicht fern. Der große Erfinder Edison hat hier gewirkt, der Erfinder der Vollspektrumlampe, John Ott, ebenfalls. In Boca Raton, wo Milliardäre hausen, hatte IBM große Labors und Fertigungsstätten. Und wenige Kilometer von dort entfernt  residieren Schnapsbrenner in Dörfern, die die Filme von Burt Reynolds dominieren.

Dennoch überwiegen lustigere Menschen und Umgebungen das Bild von Florida, auch wenn papa Hemingway nicht mehr so viele Marlins erledigen könnte, wäre er noch am Leben. Im Norden Orlando, vor 30 Jahren noch dominiert von Disney World Resort, hat heute etwa 50 (!) Objekte vergleichbaren Ausmaßes zu bieten, so auch Universal Studios Florida, Universal's Islands of Adventure, SeaWorld, Busch Gardens, Discovery Cove, Wet ’n Wild, Orlando Watersports Complex und Gatorland. Das aber ist nur Teil des Vergnügungspotentials von Florida.

Auf der ernsten Seite muss man einen einmaligen Campus nennen, den der unvergleichliche Frank Lloyd Wright geschaffen hat. Florida Southern College … Ist Florida etwa eher dreifach unvergleichlich?