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Das größte Ding


Man könnte sich trefflich streiten, welches Naturwunder das größte „?“ der Welt sei. Das größte lebende Ding befindet sich im Osten von Australien, das Great Barrier Reef. Die größten Sinterterrassen der Welt stehen in der Türkei, Pamukkale nennt man sie dort, Festung aus Watte. Unweit davon das größte unterirdische Siedlungsgebiet der Welt, angeblich gut genug für mindestens 25.000 Menschen, sieben Etagen tief in das Tuffgestein getrieben, in Kappadokien. Ich kenne noch ein paar andere große Dinger. Aber kaum etwas hat mir je mehr Ehrfurcht eingeflösst als der größte (überirdische) Canyon der Welt, wie gesagt, der Grand Canyon.

Das erste Mal war ich von Las Vegas aus mit einem Flieger gekommen, der damals im Canyon Tiefflüge machen durfte. Die Reise hatte ich mit einem Hubschrauber fortgesetzt, der sogar unten landen durfte. Beim zweiten Mal war die Anreise viel einfacher ausgefallen, mit einem umgebauten Truck als Camper, anschließend auf einem Muli nach unten.

Normalerweise hat man spätestens beim zweiten Mal von Wundern genug, ausgewundert hat man´s. Alles kommt einem selbstverständlich vor. Nur nicht der Grand Canyon. Obwohl meine erste Reise wahrlich spektakulär gewesen ist, gestaltete sich die zweite noch wunderbarer, weil ich dem Rat eines Rangers gefolgt war und den Canyon noch vor Morgengrauen besuchte. Die ewige Ruhe, das Lila der Nacht, langsam hell werdend, weckte in mir bei einer Betrachtung des dort aufgenommenen Films derartige Gefühle, dass ich unbedingt ein drittes Mal dorthin musste. Diesmal aber kein Flug (war ohnehin verboten worden) mit anschließendem Einschweben in die Tiefe, auch keine Camperfahrt, die man mit einem Ritt auf einem Muli krönt. Es musste was ganz Intimes sein. Eine Floßfahrt. Und ohne Motorkrach.

Diese Reise kann man auf exakt die gleiche Art wiederholen wie einst. Denn die Amis sind große Umweltschoner, wenn sie denn wollen. Am Grand Canyon dürfen die Touris nichts außer ihren Fußspuren hinterlassen. Aber wirklich! Selbst das Unvermeidliche, das überall die Natur ziert, ist ja selbst Natur, wurde sorgfältig aufgefangen und am Ende der Reise zurück an den Anfangsort gefahren. Nicht einmal das, wofür kleine Jungs gerne Abenteuerfahrten in Kauf nehmen, die Lagerfeuerromantik, war erlaubt.