Wo Krokodile Touristen lieben

 

Kein normaler Nationalpark …

Nationalparks, ich meine die normalen, werden aus einem Staatsgebiet ausgewiesen, wenn sie irgendwie interessant zu sein scheinen. Die Idee hat der Naturschützer John Muir entwickelt, sehr früh, bereits 1864. Sein erstes Schutzgebiet hieß Yosemite. Wenn der arme Kerl heute dorthin reisen würde, ließe sich der Anblick ihn vermutlich zur Salzsäule erstarren. Yosemite erweckt eher den Eindruck von einem Natur ähnlich gestalteten Disneyworld. Ganz und gar nicht Disneyworld ist hingegen der Kakadu, der Nationalpark im Norden des Kontinents Australien. Da ein Großteil des Gebiets sozusagen exterritorial ist, die Besitzer und Bewohner sind Aborigine, kann man ohne Sondergenehmigung nur bestimmte Teile bereisen. Die haben es aber in sich.















Das Land ist voller Überraschungen - auch eine echte Wildnis? Auf jeden Fall meinte meine Frau das, und ich sollte nicht gleich mit drei Töchtern dorthin reisen, von wg. Wildnis und Wilde. Ob ich mir eine große Kanone hätte kaufen sollen? Am Ende reichte das Mieten eines Campers, der uns das Zelten draußen ersparen sollte. Die Krokodile nehmen nämlich ihre Mahlzeit bevorzugt nachts zu sich, hieß es. Ist wohl eher abends, nachdem sie sich den ganzen Tag voll Energie getankt haben. Egal …

Da der Camper auch noch Allradantrieb haben sollte, Kakadu ist paradiesisch, d.h. ziemlich naturbelassen, schrumpfte das Angebot ziemlich schnell zusammen. Und wir zogen mit einem umgebauten Truck los. Es war ziemlich wild, aber Wilde haben wir nicht gesehen. Dafür unendlich viele nette Menschen. Manchmal auch unendlich wenige Menschen, das Land ist ziemlich leer.