Wo Minos´Untergang begann …

 

Der große Bumms …


Santorini , eine Insel zum Abschluss der Ägäis, so kurz vor Kreta, genau gesagt  …
nicht einmal 60 Meilen nördlich. Sie lag so ruhig vor sich hin, als die Erde
anfing, sachte zu vibrieren. Die Menschen fühlten sich zunehmend unwohl,
sie packten ihr Hab und Gut auf Boote und verliessen die Insel,
vermutlich gen Kreta. Dort herrschte ein sagenhaftes Reich der
Antike, das Minoische Reich.

Von den Menschen, die Santorini, Pardon Thira, verlassen haben,
fehlt jegliche Spur. Auf der Insel selbst sind auch keine Gräber u.ä.
gefunden worden. Sie wurde noch vor dem großen Opfer des großen
Ereignisses vernichtet: Der „Minoische Kultur“. Das soll sich etwa 1450 v.Chr.
ereignet haben. Die heute aus einem Halbmond, einer Caldera und weiteren Inselresten bestehende Insel Santorini ist Nachlass eines Vulkans, der damals in die Luft geflogen ist - so etwa 80 qkm groß!

Der hierbei entstehende Tsunami soll zunächst die fliehenden Inselbewohner umgebracht haben, und später den Norden von Kreta, wo sich die Minoische Kultur entfaltet hatte. Nach neueren Erkenntnissen ist nicht nur Kreta Opfer des Vulkanausbruchs geworden, sondern auch das antike Ägypten. Die Rotfärbung des Nils z.B., eine der 10 biblischen Plagen, oder „Dunkelheit ein Leben lang“ (in Wirklichkeit wohl drei Tage) soll der Vulkanausbruch zu verantworten haben.

Wie immer, schlagen sich die Gelehrten die Köpfe ein, ob das Minoische Reich den großen Bumms überlebt hat oder nicht. Ob die biblischen Plagen der Zahl zehn oder nur sieben waren, ist ebenso umstritten. Meinen Mitseglern und mir war das aber egal, wir wollten den Rest von dem Sehen, was der große Vulkanausbruch übrig gelassen hat. Und das unter Segeln. Mir wird es nicht vergönnt sein, den Schauplatz einer größeren Nummer an Vulkanausbrüchen auf eigenen Planken zu erreichen, die Insel Krakatau, deren Eruption 1883 nicht nur Ägypten drei Tage lang, sondern die ganze Welt für mehrere Jahre verdunkelte, so dass in der Nordhalbkugel die Durchschnittstemperatur um 0,8º C gesunken ist. Den Knall konnte man noch in 3000 km Ferne laut hören, die Druckwellen gingen mehrere Tage lang um die Welt. Ich bin froh, in Europa zu leben, wo der Tsunami nur
60 m hoch gewesen sein soll. Auf nach Thira …