Die Geografie von Balkonien ist geprägt durch - nichts! Zwar könnte man die dortigen Hügel  ungestraft hoch nennen, aber nur im Vergleich zu dem angrenzenden Berg, dem höchsten in Berlin. Allerdings fällt auch dessen Höhe nicht gerade imposant aus - 114,7 Meter über NN oder etwa 54,376 m über´m Tal. Und das Tal ist nur wenige Meter tief. Ob der Teufelsberg plus die aufgehäuften Sandhügel und die ausgebuddelten Seen, Pardon Gartenteiche, gemeinsam, sozusagen als Ensemble, die Bezeichnung „Schweiz“ rechtfertigen könnten, ist nicht sicher. Meines Erachtens lässt sich aber eine Bevorzugung von z.B. Holsteinischer Schweiz auch nicht zwingend begründen. Ob die anderen „Schweizen“, so z.B. die Griester Schweiz bei Hemberg oder die Kollesleuker Schweiz im Leukbachtal, diese Bezeichung eher verdienen, wird von den Balkoniern heftigst bestritten. Trotzdem wurde der Antrag auf Umbenennung des Areal in Westender Schweiz unterlassen, um bei den städtischen Beamten keine Lachsalven zu provozieren. Die Jungs sollen doch ernsthaft arbeiten. Die Balkonier bereiten aber eine intergalaktische Konferenz der „Schweizen“ vor, die es auch in Südamerika, Asien und Afrika gibt, so auch Suiza peruana, damit man Schweiz vom Spreu trennen kann. Gott verhüt´s - es soll noch die Kasachische Schweiz geben!

Obwohl Schlittenfahrten in Balkonien im Nu enden, so etwa in wenigen Sekunden oder Dekasekunden, erfreute sich die Weltsportgemeinde einst einer WM in Skilaufen, genau  Parallel-Slalom, die in der Nachbarschaft stattgefunden hat. Obwohl der angrenzende Berg keine Höhensprünge bei Alpinisten hervorruft, gibt es dort einen Kletterfelsen vom Alpenverein, und das Gegenstück zum Höhensprung, Sturz in die Tiefe, wurde auch geprobt. Und das nicht zu selten. Mit Drachen, aber nicht mit den … Den Berlinern waren andere Höhenflüge bis 1995 untersagt. Hätten die Alliierten z.B. 1979 mitgekriegt, dass zwei DDR Familien diese mit einem Heißluftballon verlassen wollten, hätten die Vereinten Luftflotten der NATO unverzüglich das Feuer auf diese eröffnen dürfen, sofern sie Berliner Luftraum zu verletzen gedroht hätten.

Die Geografie ist, wie bereits gesagt, geprägt von nichts oder hohen Bergen, ehemaligen, die der Zahn der Zeit, vor allem Wasser, Wind und Eis, vollständig zu Sand verarbeitet hat. Daher gibt es in Balkonien keine fließenden Gewässer, weil die nicht wüssten, wohin sie denn fließen sollten. Und das Regenwasser, nach einem tiefen Fall, guckt rechts, links, vor und zurück - und bleibt wo es ist.

In dem ganzen Land existiert kein einziger Stein, den man nicht hierher getragen oder hier gebacken hat. Das liegt daran, dass sich die Gletscher der Eiszeit so etwa 50 km nördlich von Balkonien  zur Ruhe gelegt haben, bis die Wärme sie wieder zurück in den Norden verbannt hat. Leider wird das Klima hier immer noch von diesen bestimmt und auch die Bauweise in ganz Berlin. Hochhäuser müssen schwimmend gebaut werden und Domizil würde voll Wasser laufen, wäre da nicht 50 m Sand runter bis zum Urstromtal.

Damit die Sache doch nicht so platt ausgeht, haben die Berliner mehrere „Berge“ geschaffen, teils aus dem Schutt der Weltgeschichte, sprich Kriegsfolgen, teils aus ihrem eigenen Müll, Mont Klamott und Mont Scherbelino. Die gibt es in jeder deutschen Großstadt, nur dass hier beide in einem vereint sind. Bis 1995 spielten sie sogar eine tragende Rolle für die FDGO aller freien Länder (freiheitlich demokratische Grundordnung), weil sie eine US-Radarstation trugen, die bis Sibirien gucken konnte. Jetzt ist die Station noch da, der Radar aber weg - und die weltgeschichtliche Rolle perdu! Rosten ist angesagt.