The biggest living thing

 

Größer gibt´s nimmer …


Stünde einer von uns auf dem Mond, was sehr unwahrscheinlich ist, sähe sie/er dieses Ding, was sehr wahrscheinlich ist: Das Große Barrierereef. Na ja, die englische Version klingt besser: Great Barrier Reef. Das Ding - ein Wunder der Natur, erstreckt sich über 2000 km mit einer Breite von bis zu 70 km. Sagen wir mal, so etwa 140.000 Quadratkilometer. Und wird von kleinen Lebewesen ständig wieder neu aufgebaut. Es ist ein Korallenriff, eher ein Universum aus Korallenriffen. Diese gibt es bekanntlich, d.h. nach dem Wissen bis 1990, in den Tropen, das ist die Landschaft oberhalb von 23,5º südliche Breite, und unterhalb von 23,5º nördliche, begrenzt durch die Punkte auf der Erde, wo die Sonne mindestens einmal im Jahr im Zenit steht. D.h., zu diesem Zeitpunkt werfen nicht einmal Riesen einen Schatten. Später hat man gelernt, dass Korallenriffe auch ganz wo anders leben können, so in der Tiefsee im Norden - das ist aber eine andere Geschichte.















Zu diesem Wunderding zu Wasser gibt es ein Pendant auf dem Land, das tropische Australien… Beides zusammen ergibt ein Reiseland unglaublicher Schönheit. Schöner kann selbst Fliegen nicht sein. Wie stellt man es an, dass man ein Land von diesen Ausmaßen angemessen bereist, was eigentlich nicht geht. Man müsste sich dort niederlassen, sein Leben verbringen und am Ende wird man doch feststellen: gesehen habe ich nur ein Fitzelchen. So kann ich nach mehreren Reisen dorthin gerade mal behaupten, ich kenne dort was. Und das reicht, um sich glücklich zu schätzen.

Obwohl ich begeisterter Taucher bin und daher viel über Taucherei erzähle, beschränkten sich meine Tauchaktivitäten auf nur wenige Inseln bzw. Küstenstreifen. Der Grund ist einfach zu verstehen: Das Great Barrier Reef ist teuer, wenn der Dollar gut steht. Und weit, wenn der Kerosin teuer ist, so etwa 18.000 km. Und das Sitzfleisch zeigt Ermüdungserscheinungen bereits bei der Ankunft. Danach das weite Land zu bereisen und auf´s Meer zu fahren, muss man viel Kondition haben. Aber auch Australier fliegen oft nach Fiji zum Tauchen, aus Kostengründen. Und weil die riesige Meeresfläche relativ wenige Inseln aufweist.

Als ich 2003 dort eine große Tauchaktion starten wollte, war das Tauchen so teuer, dass das Reisebüro in Cairns mich gleich weiter nach Papua Neu Guinea geschickt hat. Davor war eine Reise gescheitert, weil der Mann, der mit mir eine weite Strecke segeln und tauchen wollte, seine Jacht nicht in Gang gekriegt hat. Ich saß einen ganzen Tag in Berlin mit Radio Norddeich diskutierend, später auf dem Festland gegenüber der obigen wunderbaren Insel (Heron Island) am Sender, das Reef absuchend. Die Sache endete in Yarramalong, wo wir halt reiten gegangen sind. Australier sind halt unkompliziert, und man muss sich als Gast auch so verhalten.