Der Venus ihre Heimat, die zweite

 

Als sich der Sturm verzogen hatte, war es an der Zeit zu surfen. Dafür waren wir ja da. Da wir das Material nicht weit weg tragen wollten, wurde ein Brett auf der Hafenmole aufgebaut, was nicht sehr elegant aussieht. Besser als auf dem Sand aufbauen ist es aber allemal, weil man nach dem Surfen sehr lange braucht, um den ganzen Sand loszuwerden.

Im Vergleich zu unserem Wannsee ist die Bucht weniger mit Grün umsäumt, dafür umso größer mit einer riesigen Öffnung zum Westen. Wer starke Arme hat, könnte bis Amerika. Leider konkurriert man hier mit großen Dampfern und nicht mit anderen Surfern. Dafür muss man nicht rauchen, das besorgen die Dampfer schon.

Nicht alle Schiffe auf Milos bewegen sich so flott auf dem Wasser, eines davon überhaupt nicht. Es wurde einst auf Land geschleppt und dient seitdem als Partymeile. Nicht für den Jetset, sondern eher für die Unteren 10.000. Es ist leider etwas baufällig. Liegt aber idyllisch in der Botanik. Im Sommer soll hier die Hölle los sein. In April halten die Partylöwen noch Winterschlaf.

So blieb uns nichts anderes übrig als sich als Touri zu verhalten und die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die schönste und wichtigste, die Venus, ist leider nicht mehr da, aber die Stelle, wo sie gefunden wurde. Sie ist in der Nähe des Ortes Plaka, der schöne Cafes und kleine Hotels bietet. Dazwischen gibt es aber auch Felder und Wiesen. Ein Museum mit einer Kopie von der Aphrodite von Milos befindet sich auch da. 

Unweit von da geht es zu den Höhlen, von denen es viele gibt auf Milos. Manche sind von Menschen gebaut und heißen Katakomben. Sie stammen aus der Zeit, als Christen nicht als Christen bestattet werden durften. Man hat sie in selbstgebauten Höhlen aus Tuff bestattet. Die Katakomben kann man heute besichtigen. Sie sind aber nicht so imposant wie die in Kappadokien, die ebenfalls als Schutz für Christen gebuddelt worden sind. Tuff besteht aus Vulkanasche, die sich über Jahrtausende nicht verändert, aber nach Entfernen der Oberschicht. Dort kann man praktisch mit dem Löffel das Gestein aushöhlen. An der Luft wird die Oberfläche hart. Auch in Deutschland wird Tuff als Baumaterial verwendet. Was man davon hat, sieht man am Kölner Dom. Während die Welt sich kaputt lacht über den Berliner Flughafen, der wohl ein Jahr nach geplanter Fertigstellung so weit sein wird, baut man in Köln seit 1248. Der Dom ist angeblich seit 1880 vollendet. Wer es glaubt, war noch nie in Köln am Hauptbahnhof.

Die Insel ist reich an Erinnerungen an ihre vulkanische Gegenwart. Man hat hier seit mehreren Tausend Jahren Bergbau betrieben und z.B. Obsidian abgebaut. Aber auch Gold konnte man gewinnen. Heute lohnt sich der Abbau von Gold wieder, man will aber nicht die richtigen Dukatenesel, die Touris vertreiben. Wie gesagt, man kann beim Buddeln hier sehr schöne Sachen finden. So schön, dass es ihretwegen beinahe Krieg zwischen dem Osmanenreich und dem Reich der Franken gekommen wäre. Die Venus hat die Insel eigentlich Richtung Istanbul verlassen sollen. Wurde aber von einem Kriegsschiff der Franzosen nach Paris entführt. Denen in Istanbul tut es nicht so weh, denn sie haben die Dame nicht geformt. Den Griechen schon, denn sie wurden vollständig enteignet, weil auch der Name geändert wurde. Nur wer das Schild auf Griechisch lesen kann, stößt auf Aphrodite. Ich fand  die Sache nicht so traurig für den Fundort, weil die Venus im Feld vergraben gewesen war, als man sie fand. Schlimmer sieht es in Luxor aus, weil der eine Obelisk fehlt, der in Paris auf Place de la Concorde stehen muss. Vor dem hatte dort eine Guillotine gestanden, die über 1111 Leute geköpft hatte, darunter auch Marie Antoinette, das ist die Nette, die feinfühlig gesagt hatte, wer kein Brot habe möge doch Kuchen essen.

Wo man beim Essen ist. Unweit der Fundstelle der Aphrodite sah ich zum ersten Mal seit meiner Kindheit eine Artischocke in Blüte. Ihre Form und Farbe, vor allem die Eleganz der Farbe, hatte ich lange entbehrt. Als ich die Blüte sah, wurde mir bewusst, dass ich mal zu Hause auf die Felder gehen sollte. Übrigens - Artischocken sind Disteln, und man sie auch in Berlin ziehen. In Balkonien z.B. Ihre Blüten und auch die ausgereifte Frucht sind unheimlich dekorativ.


                             Wer nicht an Ästhetik denkt, sondern an den irdischen Hunger, kann die Dekoration auch
essen. Wie viele Pflanzen, die man auf Milos
finden kann. Der vulkanische Hintergrund ist
auch damit verbunden, dass die Flora der
Insel so schön gedeiht, dass sie, die Insel,
gut davon leben kann. Auf Touris ist man also
nicht unbedingt angewiesen. Abweisen tut man
sie allerdings auch nicht. Wäre auch ganz schön doof.
Man tut sogar was dafür. Als wir im Hafen lagen,
wurden Marmorumfassungen für die Promenade
verbaut und; vor allem mit viel Geräusch, poliert.
Wenn im Sommer die Gäste aus aller Welt anreisen,
werden sie nicht das Bild von Griechenland sehen,
das bei uns in der Bild  steht. Auf Milos kann man auch
luxuriös leben, was viele  auch aus Athen und Piräus
hier tun.  Die Insel liegt zwar nicht so nahe  bei der
Hauptstadt, schön ist sie. Und bietet viel. Auch wenn nicht für wenig.

Auch wenn der Hauptort Plaka oben auf der Insel thront, ist Milos eher berühmt für die Häuser unten. Sie heißen Syrmata und sind eine Verbindung zwischen Wohnhaus und Schiffsgarage. Solche Gebilde kannte ich zwar auch aus Istanbul. Dort sind aber die Häuser viel größer als die „Garagen“ darunter. Man fuhr dort mit dem Boot ins Haus hinein und stieg dort aus. Das Boot wurde nach oben gehievt. Das sind die letzten Häuser, die man sieht, bevor man die Bucht verlässt.


Milos lässt sich anmerken, dass die Insel etwas Besonderes ist. Immerhin, man hat dort den einzigen Krüppel der Welt gefunden, der als Schönheitsideal gilt. Es handelt sich um eine Dame, die weder Kochen noch Stricken könnte, ihr fehlen beide Arme. Viele andere Dinge könnte sie bestimmt auch nicht. Dennoch! Wenn von Schönheit die Rede ist, meint man diese Dame: Die Aphrodite von Milos. Leider hat sie ihre Karriere unter anderem Namen gemacht, denn der Kunstraub der Römer hatte auch nicht vor ihr Halt gemacht. Die Dame heißt Venus, ihre Insel Milo. Milos auf Griechisch. Das zählt aber nicht viel. Wer sind denn die Griechen?

Das sind z.B. Leute, die eine wunderbare Insel bewohnen, auf der viel los ist. Ich meine, wenn wir nicht da sind. Denn das Leben kommt mit dem Sommer nach Milos. April zählt nicht zum Sommer, obwohl die Insel in diesem Monat schöner aussieht als sonst im Jahr. Die Touris sind aber unbelehrbar. So fallen sie wie die Ameisen oder Fliegen dort ein, wo die meisten Ihresgleichen hocken. Dafür hatten wir die Insel für uns.

Davor mussten aber viele bange Stunden vergehen, denn nicht nur die besagte Dame ist unnahbar. Wir kamen der Insel Stunden lang nicht näher, obwohl wir Psathi schon am Nachmittag gesichtet hatten. Das muss noch erzählt werden. 

Insel der Weltoffenen

Das was wie ein Loch in der Mitte der Insel ausschaut, muss früher ein Vulkan gewesen sein. Jetzt ist es wirklich ein Loch. Der Vulkan hat einfach bummm gemacht. Allerdings weniger spektakulär als Thira. Dafür ist ein wunderbarer Naturhafen entstanden. Genau in diesen wollten wir, weil aus dem Westen Ungemach drohte. An einem Montag sollte ein ordentlicher Sturm mit 10 Bft. kommen. Da gehen nur Helden auf See, und das nur einmal. Meinen Heldentum hatte ich von meiner Mutter gelernt: Heldentum besteht zu 90% aus Weglaufen, und zu 10% nie da gewesen sein.

Also? Kreta möglichst schnell verlassen und den sichersten Hafen der ganzen südlichen Ägäis aufsuchen. Milos! Die Sache lief gut an. Wir segelten kurz nach 7 Uhr los und ließen bald den Hafen hinter uns. Der Wind machte Anstalten, uns helfen zu wollen. Allerdings blies er mit der Vehemenz des Atems eines Sterbenden. So machten wir den Autopiloten an und uns an´s Frühstücken.

Wunderbares Wetter, zum Sonnen, sich in der warmen Sonne Aalen, Mittagessen Zubereiten. Natürlich auch Angeln. Ich meine, dem Blinker das Schwimmen beibringen. So verging der halbe Tag. Da der Wind günstig lag, hatten wir trotz der geringen Geschwindigkeit viel Fahrt gemacht. Und er wurde stärker - wie die Wetterkarte von der Küstenwache uns verraten hatte.

Bisschen heftig …

Als wir in der Ferne die Insel ausmachten, zeigte der Windmesser mehr als 6 Bft. Die Wellen waren entsprechend nett. Trotzdem hatten wir gute Aussichten die Insel bei Tageslicht zu erreichen. Wir träumten schon von einem kalten Bier. 90 Meilen waren schon gesegelt, es fehlten nur noch 5.

Die Wellen wurden aber höher und höher, und wir hatten bereits den größten Teil der Segel gerefft. Die Schaukelei nahm kräftig zu, weil die Wellen sich an der Insel reflektierten. Wir mussten zudem gegen den Wind. Besonders lustig bei viel Welle. Die versetzt einen nämlich dauernd zurück. Irgend wann hatte ich die Nase voll von der Segelei und legte mich schlafen. Die beiden anderen an Deck wussten nicht genau, ob sie sich freuen sollten, oder eher Windeln anlegen. Mittlerweile hatten wir mehr als 7 Bft., alle sieben gegen uns. Die Insel, vorhin doch so nahe gelegen, schien wegzuschwimmen. Da wurde ich vom Rudergänger unsanft geweckt. Du hast doch ein iPhone? Wer will denn jetzt telefonieren? Etwa mit der Küstenwache, die keine Luft im Dingi hat? Nein, das Navigationsgerät der Jacht hatte ihren Geist aufgegeben. Wir waren irgendwo in der Nähe eines Felsens, den man aber nicht sehen kann, weil die Welle mittlerweile 4 Meter betrug. Am Windmesser sollten wir später noch 10 Bft. ablesen. Ein ausgewachsener Sturm und ohne GPS in der Nähe eines Felsens?

An Schlafen war nicht mehr zu denken, obwohl die Sonne uns langsam verlassen wollte und die Dunkelheit kam. Die letzten Fitzelchen Segel einrollen und gegen den Wind mit Motor dampfen, wäre eine gute Idee. Dummerweise ließ sich die Genua nicht ganz einrollen, weil das Reffen in stürmischen Winden das Segel sehr verdichtet hatte. So musste weiter gesegelt werden.

Noch nie hatten wir uns alle angegurtet, wenn keiner die Plicht verlassen wollte. Diesmal hat keiner Zweifel daran gehabt, dass das permanente Anschnallen wohl nicht diskutiert werden muss. Als meine beiden Mitsegler vorne am Bug an der Genua werkelten, sah ich sie mal in der Tiefe, mal über dem Horizont gen Himmel schießen. Eine Welle von 4 Metern bedeutet nämlich, dass man so etwa 8 Meter auf und ab schaukelt. Bei einer Länge von 15 Metern für die ganze Jacht ist das eine ordentliche Strecke.

Als sich die Sonne hinter dem Horizont versteckte, gab unser jüngster auf. Er meinte, ihn hätte die Seekrankheit erwischt, und ging in die Hütte. Ganz so Seekrankheit wird es wohl nicht gewesen sein, die wird nämlich in der Kabine schlimmer.

Was auch immer. Wir stapften mit zwei Fitzelchen Segel in die kochende See und machten kein Land gut.

Waren wir noch am Nachmittag in Landnähe, mussten wir uns entscheiden, ob es überhaupt Sinn machte, dort zu bleiben. Die Segelei in dieser Gegend hatte zwar noch vor den Alten Griechen angefangen, jedoch sahen auch die häufig alt aus, wenn der Wind zu stark blies. Die Ägäis bietet sich als Schiffsfriedhof förmlich an. Zwar hatten auch die Alten Griechen kein GPS, jedoch waren sie auch keine Amateure. Und ihre Götter haben auch mal geholfen. Uns blieb Steve Jobs´seine Erfindung, das iPhone. Das dumme war, ich wusste nicht, wie genau das Ding anzeigte. Denn die letzte Kartenposition, die wir mit GPS und Peilung von Inseln ermittelt hatten, war über eine Stunde alt, als wir zufällig merkten, dass unser Navi nichts mehr aufzeichnete. Und wir wussten nicht, ob der Felsen eine oder fünf Meilen von uns entfernt war.

Der akkurate Segelprüfer vom Baldenaysee, der bei der Prüfung eine Abweichung von 1º vom vorgegebenen Kurs zum Anlass nimmt, den Kandidaten durchfallen zu lassen, würde dann sagen, holt mal Euer Geschirr und bestimmt Eure Position durch Landpeilung. Tolle Idee. Für den Prüfungsbogen kann man was Schönes zusammen rechnen. Doch bei 4 Meter Welle und einer Küste, die bis 200 Meter davor mit wunderschönen Felsen bestückt ist, kann so ein Rat sehr teuer kommen. Da ist noch billig, wenn man nur das Schiff verliert. Bei diesem Wellengang und Fahrt fast gegen den Wind hebt sich eine Jacht so weit vom Wasser, dass man die Muscheln am Kiel zählen kann. Anschließend stapft sie so tief in das Wellental, dass das Heck weggeweht wird. Wenn dann noch eine Querwelle hinzu kommt, schießt das Boot irgendwie durch die Gegend, nur nicht geordnet und berechenbar. Kreuzseen sind kein christlicher Segen.

Man darf sich unter diesen Umständen nur auf seine Augen verlassen. Hoffentlich nicht auf das Gehör! Am Tage und bis etwa 2 m Wellengang kann man Felsen erkennen, die etwas über einen Meter unter Wasser aufhören. Bei Wellen, die nur vom Wind getrieben werden, kann man sie bei noch tieferem Wasser erkennen. Bei Nacht und hohem Wellengang mit Kreuzseen hingegen ist es besser, auch seinen Augen nicht zu trauen. So wäre die einzige sinnvolle Lösung ab nach Osten mit dem Wind. Wäre da nicht die Warnung durch den Windmesser, der 8 bis 9 Bft mit Böen bei 10 Bft anzeigte. Wir hätten schon irgendwie geschafft, die Inseln vor uns zu passieren. Wer sagt aber, dass deren Umgebung frei von Felsen sei?

Also ran ans Steuer und versuchen, so hoch an den Wind zu kommen, dass wir die Insel doch im Westen umrunden können, und in den Hafen kommen. Dazu musste ich Schläge machen, die bis 10 Meilen auf See führten. Dort war zwar der Wind stärker, aber die Welle besser nehmbar, weil die Kreuzwelle fehlt. Nach etwa zwei Stunden meldete mein Mitsegler Erfolg. Er meinte, ich hätte Höhe gut gemacht. Gut war die Sache aber immer noch nicht.

Die Nacht wurde tief und tiefer. Unter uns schien auch das Meer tiefer zu werden. Erst habe ich das Bier abgeschrieben, dann das Abendessen im Hafen. Danach wäre ich froh, ein Glas Wein in der Taverne zu bekommen. So um ein Uhr nach Mitternacht sah es so aus, als wenn wir es schaffen würden, um die Ecke zu kommen. Unser GPS funktionierte wieder, nachdem ich das Gerät wie bei Computern repariert hatte. Ausschalten, einschalten, schütteln und etwas warten. Wenn nichts passiert, alles in umgekehrter Reihenfolge.

Und noch ein Schlag acht Meilen raus auf See. Langsam wurde es finster, weil die wenigen sichtbaren Lichter auf der Insel erloschen waren. Wir hatten immerhin einen seltenen Rekord zu vermelden. Das Schiff hatte eine Spitzengeschwindigkeit von 19,4 kn verzeichnet. Da dies physikalisch unmöglich ist, eine Segeljacht mit 47 Fuss Länge kann nur etwa 12 kn fahren, muss uns eine große Welle durch die Gegend geschleudert haben. Oder wir haben die Jacht ins Gleiten gebracht. Was allerdings dasselbe bedeutet wie von der Welle herum geschleudert. Mir war es egal, ich wollte nur noch ins Bett. Vorher aber erst in den Hafen.

Die lange Nacht vor Milos

Der Segeltag, der morgens früh vor Kreta angefangen hatte, endete nach Sonnenaufgang. Wir müssen zu den 90 sm, die direkt zu fahren waren, noch etwa 40 -50 sm vor Milos herumgegurkt haben. Anstelle von etwa 5 sm, die auf der Karte zu lesen waren.

Das Schiff hat sich brav gehalten. Da wir wegen der 90 sm langen Fahrt alle beweglichen Sachen ordentlich gesichert hatten, ist nicht einmal ein Teller zu Bruch gegangen. Völlig durchnässt waren wir, aber irgendwie glücklich. Denn man hat selten die Chance bei 10 Bft. zu segeln. Nicht dass irgend jemand scharf darauf wäre, sondern wegen der Sicherheit. 9 Bft. mit dem Wind ablaufen, hatten wir vor Korsika geschafft. Das war aber ablandig von der Insel weg. Noch ein Zahn darauf und in Kreuzseen dagegen, ist schon was.

Jetzt wusste ich, warum der Berg Ida, auf dem die Götter geboren wurden, nicht der in der Türkei ist. Zu dem konnten die Griechen wandern oder bei schönem Wetter rudern. Nach Kreta hingegen kann man hinkommen, aber selten wieder heil zurück. Weit weit weg - der Geburtsort der Götter. Die Dame, die ihren Künstlernamen Milos verdankt, ist noch weiter weg geboren, auf Zypern. Von dort aus
kann man aber das Festland sehen. Und abfahren, wenn das Wetter gut scheint. Von
Kreta hingegen sind wir nach mehrtägiger Optimierung der Überfahrt dem Wind in
die Arme gelaufen. Der kam exakt 24 Stunden früher. Als der angesagte Sturm am
nächsten Tag anrollte, war er ein Schatten von sich selbst. Und unser Schiff lag
nach allen Regeln der Kunst abgesichert im Hafen. Die Hafenpolizei hatte uns
vor dem Auslaufen gewarnt. Wenn die wüsste, wie wir darauf brennen, noch
einmal so einen Wind abzubekommen!

Was folgte, waren stille Tage auf Milos. Damenbesuch bei einer Schönheit, die
ihr Gefängnis in Paris nicht verlassen darf! Auf Milos ist nur ihr Ebenbild.

Drei Windsurfer auf Milos