Bilder und Geschichten aus meinen Reisen
Heimat von Dodo
Am Ende der EU …
Wo endet die EU? Für deutsche Politiker häufig dort, wo sie Asien und orientalische Sitten vermuten … Wo denn sonst? Auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Kurz dahinter guckt die Insel Mauritius aus dem Wasser. Nicht zu klein, und vor allem, nicht zu leer. Sie wurde vom Portugiesen Pedro Mascarenhas im Jahre 1507 als erster Europäer entdeckt. Dem Herren verdanken diese Insel und die Nachbarn, Rodrigues und Réunion, ihren Gruppennamen, die Maskarenen. Die Portugiesen waren nicht allzu interessiert an der Insel, die wollten ja nach Indien. So durfte ein gewisser van Warwick, ein Krieger, wie der Name andeutet, Admiral genauer gesagt, die Insel in Beschlag nehmen und sie nach einem Prinz Moritz benamsen, von Oranien. Da die Holländer etwas lispeln, sprechen sie den Namen Maurits aus, auf Latein Mauritius. Die Araber und die Malaien, die die Insel schon im ersten Millennium kannten, hatten für sie keinen Namen übrig.
Dabei blieb es, auch als die Franzosen der holländischen Herrschaft ein Ende machten. Das war 1715 und hatte den gleichen Anlass wie der NATO-Aufmarsch am Horn von Afrika - Piraten ausräuchern. Sie ließen es sich nicht dabei bewenden und haben gleich die ganze Insel übernommen. Natürlich musste auch der schmähliche Name weg. Sie hieß ab 1714 Île de France. Eigentümerin des Eilands war bis zu ihrem Bankrott im Jahr 1767 die Französische Ostindienkompanie. Sie ließ Zuckerrohrplantagen von Sklaven aus Ostafrika und Madagaskar anlegen und bewirtschaften. Die Spuren davon sieht man heute noch. Erstens: Afrikaner, und zwotens: Zuckerrohr, so weit das Auge blickt. Die schöne tropische Insel von einst präsentiert sich heute als eine Mega-Plantage.
Die Insel profitiert davon, dass sie zwar tropisch ist, aber am unteren Ende der Tropen. Daher gibt es dort fast dreieinhalb Jahreszeiten. Und kräftigen Wind zum Segeln. Das Meer ist tropisch, mit allen Tieren, die dazu gehören. Leider sind die Preise eher astronomisch für Leute mit schmalem Geldbeutel, weil sich die Tourismusindustrie eher auf Pfeffersäcke eingeschossen hat. Aber nicht überall. Denn auf Mauritius durfte ich einen richtigen Luxusurlaub zu preisen wie auf Mallorca erleben, Dank einer pfiffigen Frau, die eine großartige Idee als Hotelier realisiert hatte. Da ihre Anlage heute noch existiert, sogar schöner als einst, lohnt es sich, diesen Bericht zu lesen.
Aufgrund der Herkunft der „Afrikaner“, die auch aus Madagascar gekommen sind, sehen diese anders aus als sonst, denn die Madegassen sind zwar meist schwarz, sie kamen aus Afrika, sind aber keine Afrikaner, sie leben auf einer Insel vor Afrika. Sie sollen aus Indien oder aus der Südsee stammen. Die richtige Einwanderung aus Indien kam zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nachdem die Briten, seit 1810 die neuen Herren, die Sklaverei verboten hatten. Die alten Sklaven hatten keine Lust, für die neuen Herren zu arbeiten. Also neue holen. Das waren halt keine Sklaven mehr, sondern „Kontraktarbeiter“. (Bitte nicht an Call Center denken, dort arbeiten Agenten.) Auch diese Spuren sieht man heute noch: Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind indischen Ursprungs, und der erste Premier der 1968 unabhängig gewordenen Republik hieß Seewoosagur Ramgoolam, der jetzige Navin Ramgoolam. Aber anders als in vielen Ländern, wo die Inder einen Großteil der Bevölkerung stellen, ist die Sprache auf Mauritius „Morisyen“, eine auf Französisch basierende Kreolsprache. Die Oberschicht spricht Französisch. Englisch ist aber Amtssprache. Zum Glück haben die Engländer es versäumt, Englisch als Amtsküche einzuführen.
Yarramalong ist das Land der wilden Pferde