Diese ganze Website muss ich ohne eigene Bilder bestücken, was ansonsten mein Fehler wäre, in diesem Fall aber Rio-bedingt. Man wird es auf den anderen Seiten sehen, warum. Bereits der Name Rio de Janeiro, man merke den Unterschied zwischen der spanischen und der portugiesischen Aussprache bei gleicher Schreibweise, zeugt vom Irrtum. Der Name „Fluss des Januars“ entstand, weil Gaspar de Lemos am 1. Januar 1502 die Bucht entdeckte und irrtümlich für die Mündung eines großen Flusses hielt. Manche Irrtümer pflegen eben länger zu leben als Wahrheiten.

So auch der über die spanische Entdeckung der „Neuen Welt“. Als die ganze Story entstand - Pardon wg. der Flapsigkeit, das ist doch Weltgeschichte - hatten die Leute in Andalusien und dem restlichen Spanien arabischer Provenienz ein Problem: Was hatten Columbus, ein Genuese in Diensten von Spanien, und Vasco de Gama, ein Portugiese, nu entdeckt? Wie dem auch sei, (fast ganz) Südamerika spricht Spanisch, während Brasilien Portugiesisch schnackt. Man lese die Begründung in dem Vertrag über die Teilung der Weltkugel zwischen Spanien und Portugal nach. So frech haben nicht einmal die USA und die Sowjetunion die Welt unter sich verhökern dürfen.

Wie man aus dem Bild erkennen kann, ist „Stadt“ nicht so genau zu unterscheiden vom „Land“. Hie Hochhäuser, da unbebautes Land. Stärker als sonstwo gilt dies für Rio: Mitten im Häusermeer gibt es einen steilen Hang, an dem Nichts ist - stimmt nicht ganz: An dem Urwald ist. Ich kenne keinen Ort, an dem die Stadt plötzlich durch den Dschungel unterbrochen wird. Stadt hie, Urwald da - Das ist Rio.

Leider gilt das mit dem Irrtum auch für Touris. Wer sich in Rio bewegen möchte z.B. wie in London, hat ein Problem - und kein geringes. Kann sein, dass er es nicht überlebt. Oder gar nicht merkt. Das hängt, wie ich erlebt habe, von dem ab, der überleben möchte. In Wanne-Eickel wird man nie solche Probleme durchleben müssen, aber auch nie einen solchen Genuss an Stadt wie in Rio de Janeiro. Alles hat seinen Preis!

Wer Rio für eine normale Stadt hält, irrt sich gewaltig. Wer das Gegenteil denkt, tut dasselbe. Es kommt buchstäblich auf den Standpunkt an. Nicht einmal in Johannesburg sind mir in einer Stadt so viele schwer bewaffnete entgegen flaniert. Für einen Berliner, in dessen Stadt früher sogar Polizisten mit Platzpatronen in ihren Pistolen gearbeitet hatten, waren vier Schränke von Mann, die mit vorgehaltener Pumpgun eine Bank belieferten, ein unglaubliches Ereignis.

Dennoch waren meine Vorstellungen von der Kriminalität in Rio eher Irrtum.

Irrtum vom Feinsten